Foto: kvgb
Veronika Dräxler
Traces of Life / How to Kill
27.11.2022 – 29.1.2023
Der Kunstverein Grafschaft Bentheim freut sich, die Einzelausstellung "Traces of Life / How to Kill" mit neuen Arbeiten von Veronika Dräxler zu präsentieren. Die Ausstellung führt in die nordfinnische Grenzregion zu Russland. Dort begleitet die Künstlerin bei tiefsten Minusgraden einen Jäger bei seinem Handwerk. Der Film und die dazugehörige Installation bewegen sich zwischen den Grenzen von Natur und Kultur.
Die in der Ausstellung gezeigte Zwei-Kanal-Installation des Films "Traces of Life / How to Kill" sowie das dazugehörige Environment bilden den ersten Teil der gleichnamigen dreiteiligen Werkreihe. Veronika Dräxler nähert sich in diesem Werkkomplex dem Begriff der Kulturlandschaft sowie deren Gestalter*innen, die darüber entscheiden, was dort (über-) leben kann oder sterben muss, um eine geplante Ordnung zu erhalten. Die Jagd gilt als eine der ersten Kulturformen, die den Menschen vom Tier und damit vermeintlich von der Natur unterscheidet. Der Mensch hat, abgesehen von wenigen Tieren, die auch Werkzeuge zum Jagen benutzen, elaborierte Hilfsmittel zur Jagdausübung entwickelt. Ähnlich gestaltet es sich mit der Verwendung von Strategien zur Jagd. Im Gegensatz zum Tier spielen beim Menschen bei der Jagd Spiritualität, Habitus, die Tendenz zur Gewaltverherrlichung sowie der Wunsch, eine vermeintliche „natürliche“ Ordnung („Hege“) sicherzustellen, eine entscheidende Rolle.
Veronika Dräxler beschreibt einen Akt der Aneignung und ein Einfühlen in die performativen Handlungen der Jagd, indem sie sich mit dem erfahrenen Jäger Matti Keränen auf Langlaufskiern durch die verschneite Landschaft Lapplands bewegt: die Stille der Fährtensuche, die Beschleunigung des Atems beim Anpirschen, die Konzentration während des Zielens, die Leere nach dem Schuss. Ihre Rolle im Film bezeichnet die Künstlerin als die eines Orakels, einer Wegweiserin hin zum Wild, die gleich der Jagdgöttin Diana das Jagdglück bestimmt. Als Regisseurin entscheidet sie tatsächlich über den Erfolg oder das Scheitern der Jagd. Sie positioniert sich mit ihrem Werk zu dem kürzlich verstorbenen Soziologen und Philosophen Bruno Latour. Seine These: die Trennung von Natur und Kultur sowie von Menschen und Dingen sei „inexistent“. Die Einführung der Unterscheidung von Mensch und Ding charakterisiere die Moderne; es erschaffe aber auch damit eine Asymmetrie zwischen Technologie und Gesellschaft.
Das Programm zur Ausstellung:
Samstag 26.11.2022, 18 Uhr
Eröffnung
Sonntag 27.11.2022, 15 Uhr
Künstlerinnengespräch mit Veronika Dräxler und Muriel Meyer (Kuratorin und Künstlerische Leiterin)
Sonntag 4.12.2022, 16:30 Uhr
"Kunst für alle": Johanna Balderhaar (Kunstlehrerin am Lise Meitner Gymnasium und Vorsitzende des Kunstverein Grafschaft Bentheim) gibt eine Einführung in die Ausstellung "Traces of Life / How to Kill". Dieses Format ist für alle gedacht, die sich fragen, wie Kunst eigentlich funktioniert und vielleicht auch bisher nicht viele Berührungspunkte mit Kunst hatten.
Sonntag 15.1.2023, 16:30 Uhr
"Kunst up platt": Johanna Balderhaar (Kunstlehrerin am Lise Meitner Gymnasium und Vorsitzende des Kunstverein Grafschaft Bentheim) gibt auf Plattdeutsch eine Einführung in die Ausstellung "Traces of Life / How to Kill". Dieses Format ist für alle gedacht, die etwas über die Ausstellung erfahren möchten und über Plattkenntnisse verfügen.
Sonntag 29.1.2023, 15 Uhr
Kuratorinnenführung mit Muriel Meyer (Kuratorin und Künstlerische Leiterin)
Im Anschluss moderiertes Gespräch "Töten, Kunst und Jagd" mit den Gästen: Dr. Laura Beck (Uni Bremen), Veronika Dräxler (Künstlerin), Reinhold Gosejacob (Kreisjägermeister), Sarah Kaufhold (Tierpräparatorin)
Die Ausstellung und das Programm werden unterstützt durch die Stiftung Niedersachsen, das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie die Stadt- und Samtgemeinde Neuenhaus. Die Filmproduktion wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst finanziert.
Zeitfenster
Aus dramaturgischen Gründen sind die 2-Kanal-Videoinstallation und das Environment jeweils zu folgenden Zeiten aktiviert:
Jeden Freitag 16 Uhr
Jeden Sonntag 15 Uhr & 16:30 Uhr
Sowie nach Anfrage (+49 5941 98019) oder Anmeldung per E-Mail (info@kvgb.de)
Kunstverein Grafschaft Bentheim
Hauptstraße 37
49828 Neuenhaus

Traces of Life / How to Kill
27.11.2022 – 29.1.2023
Der Kunstverein Grafschaft Bentheim freut sich, die Einzelausstellung "Traces of Life / How to Kill" mit neuen Arbeiten von Veronika Dräxler zu präsentieren. Die Ausstellung führt in die nordfinnische Grenzregion zu Russland. Dort begleitet die Künstlerin bei tiefsten Minusgraden einen Jäger bei seinem Handwerk. Der Film und die dazugehörige Installation bewegen sich zwischen den Grenzen von Natur und Kultur.
Die in der Ausstellung gezeigte Zwei-Kanal-Installation des Films "Traces of Life / How to Kill" sowie das dazugehörige Environment bilden den ersten Teil der gleichnamigen dreiteiligen Werkreihe. Veronika Dräxler nähert sich in diesem Werkkomplex dem Begriff der Kulturlandschaft sowie deren Gestalter*innen, die darüber entscheiden, was dort (über-) leben kann oder sterben muss, um eine geplante Ordnung zu erhalten. Die Jagd gilt als eine der ersten Kulturformen, die den Menschen vom Tier und damit vermeintlich von der Natur unterscheidet. Der Mensch hat, abgesehen von wenigen Tieren, die auch Werkzeuge zum Jagen benutzen, elaborierte Hilfsmittel zur Jagdausübung entwickelt. Ähnlich gestaltet es sich mit der Verwendung von Strategien zur Jagd. Im Gegensatz zum Tier spielen beim Menschen bei der Jagd Spiritualität, Habitus, die Tendenz zur Gewaltverherrlichung sowie der Wunsch, eine vermeintliche „natürliche“ Ordnung („Hege“) sicherzustellen, eine entscheidende Rolle.
Veronika Dräxler beschreibt einen Akt der Aneignung und ein Einfühlen in die performativen Handlungen der Jagd, indem sie sich mit dem erfahrenen Jäger Matti Keränen auf Langlaufskiern durch die verschneite Landschaft Lapplands bewegt: die Stille der Fährtensuche, die Beschleunigung des Atems beim Anpirschen, die Konzentration während des Zielens, die Leere nach dem Schuss. Ihre Rolle im Film bezeichnet die Künstlerin als die eines Orakels, einer Wegweiserin hin zum Wild, die gleich der Jagdgöttin Diana das Jagdglück bestimmt. Als Regisseurin entscheidet sie tatsächlich über den Erfolg oder das Scheitern der Jagd. Sie positioniert sich mit ihrem Werk zu dem kürzlich verstorbenen Soziologen und Philosophen Bruno Latour. Seine These: die Trennung von Natur und Kultur sowie von Menschen und Dingen sei „inexistent“. Die Einführung der Unterscheidung von Mensch und Ding charakterisiere die Moderne; es erschaffe aber auch damit eine Asymmetrie zwischen Technologie und Gesellschaft.
Das Programm zur Ausstellung:
Samstag 26.11.2022, 18 Uhr
Eröffnung
Sonntag 27.11.2022, 15 Uhr
Künstlerinnengespräch mit Veronika Dräxler und Muriel Meyer (Kuratorin und Künstlerische Leiterin)
Sonntag 4.12.2022, 16:30 Uhr
"Kunst für alle": Johanna Balderhaar (Kunstlehrerin am Lise Meitner Gymnasium und Vorsitzende des Kunstverein Grafschaft Bentheim) gibt eine Einführung in die Ausstellung "Traces of Life / How to Kill". Dieses Format ist für alle gedacht, die sich fragen, wie Kunst eigentlich funktioniert und vielleicht auch bisher nicht viele Berührungspunkte mit Kunst hatten.
Sonntag 15.1.2023, 16:30 Uhr
"Kunst up platt": Johanna Balderhaar (Kunstlehrerin am Lise Meitner Gymnasium und Vorsitzende des Kunstverein Grafschaft Bentheim) gibt auf Plattdeutsch eine Einführung in die Ausstellung "Traces of Life / How to Kill". Dieses Format ist für alle gedacht, die etwas über die Ausstellung erfahren möchten und über Plattkenntnisse verfügen.
Sonntag 29.1.2023, 15 Uhr
Kuratorinnenführung mit Muriel Meyer (Kuratorin und Künstlerische Leiterin)
Im Anschluss moderiertes Gespräch "Töten, Kunst und Jagd" mit den Gästen: Dr. Laura Beck (Uni Bremen), Veronika Dräxler (Künstlerin), Reinhold Gosejacob (Kreisjägermeister), Sarah Kaufhold (Tierpräparatorin)
Die Ausstellung und das Programm werden unterstützt durch die Stiftung Niedersachsen, das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie die Stadt- und Samtgemeinde Neuenhaus. Die Filmproduktion wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst finanziert.
Zeitfenster
Aus dramaturgischen Gründen sind die 2-Kanal-Videoinstallation und das Environment jeweils zu folgenden Zeiten aktiviert:
Jeden Freitag 16 Uhr
Jeden Sonntag 15 Uhr & 16:30 Uhr
Sowie nach Anfrage (+49 5941 98019) oder Anmeldung per E-Mail (info@kvgb.de)
Kunstverein Grafschaft Bentheim
Hauptstraße 37
49828 Neuenhaus



















